Reihe Bestattungsriten – Teil 04: Der Tholos (Das Kuppelgrab)

Einleitung:

Bereits in Homers Odyssee taucht der Begriff Tholos als Bezeichnung für die Kuppelförmigen Grabanlagen mykenischer Krieger und Könige auf. Diese bienenkorbförmigen Rundbauten sind ein frühes Beispiel für die Verwendung von Kraggewölben in der präklassisch-griechischen Sakralarchitektur.

– Sebastian Jenesl

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Sir Arthur John Evans

Einleitung:

Er ist der Entdecker der minoischen Kultur, jener prä-klassischen Griechen, welche nicht nur Kreta besiedelten, sondern mit ihrer Kolonie auf Thera (heute: Santorin) wohl auch die Vorlage für den Atlantismythos Platos darstellten. Er war ein unermüdlicher, methodischer Feldforscher, und doch ein Träumer, der es vermochte komplett in diese sagenhafte Welt einzutauchen, welcher er als erster nach Jahrtausenden erblickte. Sir Arthur Evans gab der Menschheit ein lang vergessenes Volk zurück, und damit einen Teil ihrer Vergangenheit.

– Sebastian Jenesl

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Reihe Bestattungsriten – Teil 03: Das Ganggrab

Einführung:

Und nun zum nächsten, wohl am weistesten verbreiteten, Begräbnistyp in Europa, dem megalithischen Ganggrab. Diese Form der Grablege ist typisch für die sog. Megalith-Kultur, welche in frühgeschichtlicher Zeit von Malta im Süden bis zu den Orkney-Inseln im Norden; von Westfrankreich bis nach Russland verbreitet war. Das Ganggrab entstand in der gleichen Kulturstufe wie, beispielsweise, die berühmtesten Bauwerker der Frühgeschichte: Stonehenge in Britannien, Carnac in Frankreich oder die Siedlung Skara Brae auf den besagten Orkney-Inseln, was sich auch in Gestaltung und Bauweise wiederspiegelt.

– Sebastian Jenesl

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Reihe Bestattungsriten – Teil 02: Das Hockergrab

Einleitung:

Beginnen wir nun mit dem ersten echten rituellen Begräbnis, dem Hockergrab. Dieser Bestattungstyp war während der Jungsteinzeit bis in die frühe Bronzezeit üblich und wurde während seiner Verwendung immer komplexer. Ich werde sowohl auf die theoretischen Hintergründe, sowie auch, anhand eines Beispieles, auf typische Grabbeigaben eingehen. Das Hockergrab ist ein Merkmal der sog. Glockenbecher-Kultur Mitteleuropas.

– Sebastian Jenesl

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Die ersten Metropolen Europas – Die Städte der Cucuteni-Tripolje-Kultur

Originalartikel unter: http://www.dainst.org/projekt/-/project-display/56643


Einleitung:

5000 vor Christus lebte im östlichen Balkanraum eine der dynamischsten und innovativsten Alt-Europäischen Kulturen. Als in Ägypten und Sumer noch Jäger und Sammler dominierten, schuf dieses Volk am Schwarzen Meer Städte mit bis zu 2000 Einzelhäuser, teils zweistöckig, welche über beinahe 1500 Jahre ständig bewohnt wurden. Sie verfügten über eine eigenes Schriftsystem, welches sie von ihren Vorfahren, der Vinca- und der Lepenski-Vir-Kultur, übernahmen und erfanden vermutlich nicht nur das Rad, sondern nutzten auch als Erste eine Art Wohnwagen um längere Strecken zurückzulegen. Kurzum, die Trypolje-Leute, wie sie auch genannt werden, dominierten den östlichen Balkan und die Waldsteppen nördlich des Schwarzen Meeres bis zur ankunft der Indo-Europäer und stehen damit am Anbeginn europäischer Siedlungsgeschichte.

(Der vorliegende Artikel basiert auf den Forschungen des DAI [Deutsches Archäologisches Institut]. Sämtliches Urheberrecht verbleibt bei diesem.)

– Sebastian Jenesl

 

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Menschenopfer in Luhansk – Das Heiligtum von Mergeleva

Originalartikel unter: https://www.theguardian.com/world/2006/sep/08/ukraine.tomparfitt


Einleitung:

Das eurasiatische Tiefland, (auch „Nord-Pontischer Steppengürtel“ genannt) ist eine, von Vieh- und Weidewirtschaft geprägte, Waldsteppe und zieht sich von der Donauebene bis zu den südlichen Ausläufern des Ural, nach Transkaspien. Dieses weitläufige Steppengebiet stellt möglicherweise die Urheimat der indoeuropäischen Kultur dar. Aufgrund der langen Abschottung dieser Weltgegend in den Zeiten der Sowjetunion ist diese sagenumwobene Landmasse, einst Siedlungsgebiet von Griechen, Skythen, Sarmaten und Hunnen, archäologisch so gut wie garnicht erschlossen. Im Jahre 2006 jedoch, rückt die hügelige Landschaft der Oblast (vgl. Landkreis) Luhansk im Osten der Ukraine mit einem Mal in den Mittelpunkt des Interesses aller, welche sich mit der Geschichte des europäischen Ostens befassen. Auf dem Hügelkamm von Mergelevka, rund 30 km von der gleichnamigen Provinzhauptstadt Luhansk entfernt, fand eine Gruppe von Studenten der örtlichen Universität etwas, dass bereits als „Pyramiden der Ukraine“ bekannt geworden ist.

– Sebastian Jenesl

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Die Kurgan-Hypothese

Einleitung:

Mit der Postulierung ihrer, als „Kurgan-Hypothese“ bekannt gewordenen, Theorie zur Ausbreitung und Entwicklung der europäischen Kultur und Sprache, lieferte Marija Gimbustas (1921 – 1998) nicht nur die, bisher, schlüssigste Theorie zur Überlappung der Ur-Europäischen Kultur durch die später dominante Indo-Europäische, sondern vermochte es auch, die, bis dahin isoliert betrachteten, archäologischen Kulturen Zentralrusslands mit einander in Beziehung zu setzen. In dem vorliegenden Artikel soll nun zunächst die zugrunde liegende Hypothese vorgestellt werden; weiterführende Artikel, sowohl zu Marija Gimbustas selbst, wie auch die betreffenden Kulturen und selbstverständlich auch die archäologischen Merkmale der Kurgane selbst, werden im folgenden noch erschöpfend behandelt. Doch nun, genug der schelen Worte. Wie immer wünsche ich allem Besuchern viel Vergnügen beim Lesen und hoffe, das sich jeder selbst seine Meinung zu bilden vermag.

– Sebastian Jenesl

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Heinrich Schliemann

Einleitung:

Heinrich Schliemann, der „Vater der Spaten-Archäologie“ wie er auch genannt wird, war ein Träumer, Visionär und Autodidakt. Für seinen größten Fund, die antike Stadt Troja; Haupt-Handlungsort von Homer’s Ilias, dem bekanntesten Werk der Antike, ging er in die Geschichte ein. Diese Entdeckung, so bedeutend sie auch sein mag, stellt jedoch nur einen verschwindend geringen Teil seines Lebenswerkes, die Rekonstruktion des frühen prä-hellenistischen Mittelmeerraumes, dar. Doch die Figur Heinrich Schliemann hat noch eine andere Bedeutung: Es war dieser Träumer, der, besessen von den Geschichten des Altertums, sich aufmachte der antiken Welt zu neuem Glanz zu verhelfen. Sein Leben dient vielen angehenden Archäologen als Vorbild, vielen Interessierten als Leitfaden. Und ich kann mit Fug und Recht behaupten: Heinrich Schliemann zählt zu meine größten Vorbildern.

– Sebastian Jenesl

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Aratta – Das „Erhabene Bergland“ der Sumerer

Originalartikel unter: http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-68703767.html


Einleitung:

Ein jeder kennt die Hochkulturen des frühen Altertums; Ägypten und Mesopotamien. Vielleicht auch der Ein oder Andere die Keimzelle Indiens, die Indus-Kultur. Doch nur den Wenigsten (auch Wissenschaftlern) ist bewusst, dass alle diese Reiche einst durch ein gewaltiges Handelsnetz verbunden waren, die Seidenstraße mit ihren tausenden Kilometern problemlos in den Schatten stellend. Und inmitten dieses Handelsnetzes, von Turkmenistan nach Bahrain; von Indien bis nach Mauretanien. Hier, inmitten eines der trostlosesten Landstriche des Nahen Osten, dem iranischen Hochland, lag ein Reich, welches schon alt war, als Sumer seinen Aufstieg begann: Aratta. In sumerischen Legenden verherrlicht, in den Veden beschrieben; Heimstatt sumerischer Helden und Götter; Quelle unerschöpflichen Reichtums und strahlender Stern einer Dämmerung von Hochkulturen, welche unsere Welt auf immer prägen sollten.

– Sebastian Jenesl

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Dolina Zarei – Sibiriens Tal der Könige

Originalartikel unter: http://www.spektrum.de/magazin/in-sibiriens-tal-der-koenige/828992


Einleitung:

Das Dolina Zarei, ein Tal im tuvinischen Teil Sibiriens, stellt mit seinen tausenden von Grabhügeln, Kurgane genannt, die wohl reichhaltigste, zentralisierte Grablege nördlich des Nils dar; ein wahres „Tal der Könige Russlands“ mit so wunderbaren Funden wie dem berühmten Goldschatz von Tuva. Diese Funde zeigen, ebenso wie die Bauform der Grablegungen, das dass antike Reitervolk der Skythen keine kulturlosen Barbaren hervorbrachte, wie uns Herodot berichtet, sonder ein Volk mit reichhaltiger Kultur, großer handwerklicher Fähigkeit und einem lebhaften Geistesleben.

Mein ganz besonderer Dank geht an dieser Stelle auch an meinen ehemaligen Professor für Ur- und Frühgeschichte, Professor Herrmann Parzinger, den Autor dieses Artikels. Es war seine unermüdliche Suche nach dem Volk der Skythen, ihrer Kultur und Lebensweise, welche in mir den Wunsch erweckte, selbst die Herkunft unserer Art zu studieren.

– Sebastian Jenesl

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